Der Fußballkreis Berg spielt aktuell in allen F- und E-Junioren-Staffeln nach den Durchführungsbestimmungen der FairPlayLiga.
Die FairPlayLiga ist eine kindgerechte Spielkonzeption für Nachwuchsfußballer und Fußballerinnen im Kinderfußball. Sportlich sollen die Kinder ohne Druck durch Trainer oder Zuschauer Erfahrungen im Spiel sammeln und durch eigene Erfahrungen ideale Lösungen für verschiedene Spielsituationen finden. Dies führt laut Experten dazu, daß die Kinder optimale Lösungswege verinnerlichen.
Dagegen sind von außen gesteuerte – durch Trainer und Zuschauer zugerufene – Lösungen nicht nachhaltig, da die Kinder in diesen Fällen Grund und Folge ihres Verhaltens selbst nicht miteinander verknüpfen; sie setzen einfach Aufforderungen Dritter um.
Durch die Umsetzung der FairPlayLiga-Bestimmungen sollen Kinder im Fußball von Beginn an Eigenverantwortung für das eigene Spiel übernehmen. Mittelfristig sollen Sozialkompetenzen wie Respekt, Selbstverantwortung, Gerechtigkeitssinn, Selbstbewusstsein und Selbstkritik durch die Spielform verstärkt entwickelt werden. Dazu bedarf es der begleitenden Förderung dieser Kompetenzen durch den Trainer.
Die FPL ist durch drei Rahmenbedingungen gekennzeichnet:
Schiedsrichter-Regel: Die Kinder achten eigenständig auf die Einhaltung der bekannten Regeln; es gibt keinen Schiedsrichter. Diese Regel sorgt dafür, dass die Kinder selbst Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Sie befinden sich im besten Lernalter: Es gilt, ihnen beizubringen, dass sie selbst dafür verantwortlich sind, dass ein Spiel sauber und fair abläuft. Dies vergessen sie dann hoffentlich später nie mehr! Falls die Spieler mal nicht weiter wissen, kommen ihnen die Trainer gemeinsam zu Hilfe.
Trainer-Regel: Die beiden Trainer der Teams begleiten das Spiel gemeinsam aus der Coaching-Zone an der Mittellinie; sollten die Kinder Regelverstöße nicht selbst ahnden, erklären die Trainer nach Abstimmung untereinander den Regelverstoß und korrigieren die Spielfortführung regelkonform. Die Trainer geben nur die nötigsten Anweisungen. Diese Regel reduziert ebenfalls die Hektik auf dem Platz. Konflikte und negative Emotionen von siegorientierten Trainern entstehen seltener. Außerdem bekommen die Trainer ein Bewusstsein dafür, dass gegenseitiges Betrügen und Anpöbeln nichts auf dem Fußballplatz zu suchen hat. Der Wettkampf soll fair und sauber ablaufen. Der Verlierer sucht erst einmal die Verantwortung bei sich und nicht beim Schiedsrichter.
Fan-Regel: Die Fans haben einen Mindestabstand zum Spielfeld von mindestens 15 Metern einzuhalten. Eine direkte Einflussnahme der Zuschauer auf das Spiel soll unterbunden werden. Diese Regel bewirkt, dass es viel ruhiger auf dem Feld ist. Die Eltern stehen zu weit weg, um sportlich Einfluss auf ihre Kinder zu nehmen. Anfeuerungsrufe gibt es noch, aber nicht mehr diese Menge an teils aggressiven Kommandos, die die Kinder nicht verarbeiten können. Das tut dem Eltern-Kind-Verhältnis gut.
Bei der Fair Play Liga stehen der Fußball und der Spaß an der Bewegung im Mittelpunkt. Die Kinder können sich zu 100 Prozent auf den Ball und den Gegner konzentrieren. Insgesamt bieten die Regelzusätze den Trainern gute Möglichkeiten, die Kinder in ihrer Entwicklung, in der Durchsetzungsfähigkeit und in der Akzeptanz von Regeln zu fördern.